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Ackerfeld und Gartenland, auf Wald und Wiese, Heide und Steppe, Moor und Bruch.
Das Ackerfeld bringt die Getreidearten hervor, deren Körner einen Hauptteil unserer Nahrung ausmachen, nämlich Roggen, Weizen, Gerste und Hafer; hier stehen in langen Reihen Kartoffeln und Rüben mancherlei Art, und schon von ferne leuchtet uns gelbblühender Raps oder blauer Flachs entgegen; mancher Acker liegt auch brach und ist dann ein Sammelplatz bunter Feldblumen.
Im Garten gedeihen unsere Gemüsearten und edles Obst, Kirschen, Pflaumen, Apfel und Birnen, und am Spalier an sonniger Wand auch Pfirsiche, Aprikosen und der Weinstock; auch erfreut uns hier durch glänzende Farbenpracht und herrlichen Duft eine Schar einheimischer oder aus der Ferne eingeführter Ziergewächse.
Schöner noch als das im Winde wogende Kornfeld oder der in bunten Farben prangende Garten ist der taufrische grüne Wald, der uns in seinen kühlen Schatten aufnimmt. Hier ragen knorrige Eichen, dort wölben sich domartig Buchen, aus der Ferne schon erglänzt mit seinen weißen Stämmen ein Birkenhain, und in feuchter Niederung stehen dicht gedrängt Erlen und Weiden. Meilenweit erstrecken sich oft die Nadelholzwaldungen der Kiefern in der Ebene und der Rot- und Edeltannen auf den Abhängen der Gebirge.
An tief gelegenen, gut bewässerten Stellen breiten sich, vorzugsweise aus gesellig wachsenden Gräsern bestehend, Wiesen aus, die durch manch farbenbuntes Blümlein geziert sind; sie liefern das duftige Heu als Stallfutter für unsere Haustiere.
Über dürre, unfruchtbare Gebiete hin erstreckt sich die Heide; soweit das Auge reicht, nichts als rotblühendes Heidekraut, in welchem zahllose Bienen summen und eifrig Honig suchen, nur selten unterbricht eine Gruppe verkrüppelter Kiefern die einförmige Landschaft.
In wärmeren Gegenden werden weite Ebenen zur baumlosen Steppe; zur Frühjahrszeit, wenn reichlich Regen gefallen ist, steht hier ein wogendes Meer hohen Grases; doch es verdorrt unter den heißen Strahlen der Sommersonne, brauner Staub liegt zollhoch über dem festen Boden und wirbelt in dichten Wolken unter den Stößen des Windes empor. Ist der Boden unfruchtbar und wenig bewässert, so stehen nur vereinzelt an feuchteren Stellen Büschel eines harten Grases oder Gruppen graugrüner Staudengewächse, dazwischen tritt braunroter Lehm oder graugelbes Kiesel- und Kiesgeröll zu Tage; wo sich aber weite Flächen mit Salzkrystallen bedecken, die aus
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Polarkreis, der in der Mitte zwischen dem 66. und 67. Parallelkreis liegt. Hier haben wir eine warme und eine kalte Jahreszeit, Sommer und Winter, getrennt durch die Übergangszeiten von Frühling und Herbst. Veränderliche Winde bringen wechselnde Niederschläge, die im Winter als Schnee eine schützende Decke über dem Boden breiten. In der kalten Jahreszeit ruht größtenteils die Vegetation, um im Frühjahr bei höherem Stande der Sonne und steigender Wärme zu neuem Leben zu erwachen, im Herbst sinkt sie, nachdem die Früchte gereift, in den Winterschlaf zurück.
Für den südlichen Teil dieser Zone sind immergrüne Laubbäume charakteristisch, die zu jeder Jahreszeit alte Blätter abwerfen und neue hervortreiben, wie der Orangen-, Zitronen-, Apfelsinen- und der Ölbaum, hier sind der Feigenbaum und der Weinstock einheimisch und von Getreidearten der Mais; ihren nördlichen Teil kennen wir alle, denn er ist unsere Heimat mit ihren Kornfeldern und Obstgärten, ihren Wiesen, Laub- und Nadelholzwaldungen.
Hirsch und Reh sind der Schmuck unserer Wälder, in feuchten Gründen lagert das Wildschwein, in seinem Bau liegt der Dachs, und auf Flur und Feld treibt der Hase sein Wiesen. Der gewaltige Auerochs, zuzeiten unserer Vorfahren das Hauptwild der hohen Jagd, lebt nur vereinzelt und geschont noch in einem litauischen Walde, der zu Rußland gehört, und auch der Elch mit dem Pferdekopf und Schaufelgeweih ist bis auf wenige Exemplare aus Deutschland verschwunden. Größere Raubtiere wie Wolf und Luchs kommen nur noch in menschenleeren Gebieten mit großen Wtaldungen vor; kleinere dagegen, nämlich Fuchs, Iltis, Marder, Wiesel, Nörz sind überall noch häufig; sie stellen hauptsächlich dem Geflügel nach, wie der Fischotter den Fischen.
Von den Polarkreisen bis zu den Polen erstrecken sich die nördliche und die südliche Polarzone. Hier steht die Sonne immer tief am Horizont, ihre Strahlen bringen daher nur eine geringe Erwärmung hervor. Darum herrscht fast das ganze Jahr hindurch strenger Winter, der nur durch wenige Wochen einer plötzlich eintretenden und ebenso plötzlich zu Ende gehenden wärmeren Jahreszeit unterbrochen wird. In diesem Polarsommer steht die Sonne wochenlang, ohne unterzugehen, am Himmel (Mitternachtsonne), dafür kommt sie im Polarwinter ebensolange gar nicht über den Horizont, so daß zu der furchtbaren Kälte auch noch die Finsternis der Polarnacht kommt; doch zeigt sich während derselben häufig die glänzende Erscheinung des Nordlichtes, die in südlicheren Breiten selten ist.
Der Ackerbau hört in der Polarzone aut; Moose und
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hier bilden Agaven mit ihren stachelrandigen Blättern undurchdringliche Dickichte, selbst Dattelpalmen kommen vereinzelt oder in lichten Gruppen vor, doch ohne reife Früchte zu tragen, und die Felsen von Gibraltar sind die einzige Stelle in Europa, wo Affen (nordafrikanische Makakos) wild leben; auch Andalusien ist heiß, aber wohl bewässert. Die ausgedehnten Hochflächen im Inneren sind nur im Sommer heiß, dazu staubig und wasserarm, im Winter schneidend kalt; die flachen Küstenstriche am Atlantischen Ozean dagegen sehr regenreich, am Mittelmeer paradiesisch schön, ein wahrer Blumengarten.
Dem Klima entsprechen die Produkte des Landes. An sonnigen Abhängen gedeiht überall ein feuriger Wein; der Süden bringt Orangen, Oliven und Feigen hervor, hier wächst vortrefflich der Maulbeerbaum und ermöglicht eine ausgedehnte Seidenindustrie. Der Norden hat mehr Obst- und Getreidebau, er ist auch die Heimat der Korkeiche, deren Korktafeln einen bedeutenden Ausfuhrartikel bilden. Erwähnenswert ist die Zucht der Merinoschafe in Kastilien und edler Pferde in Andalusien. Hervorragend sind die mineralischen Produkte des Landes: es liefert Eisen, Silber, Kupfer, Schwefel, viel Kochsalz und hat bei Almaden an der Sierra Morena die reichsten Quecksilbergruben Europas.
§ 45. Die alten Einwohner der Pyrenäischen Halbinsel waren die Iberer; im zweiten Jahrhundert v. Chr. kam das Land unter römische Herrschaft, und das Volk wurde romanisiert. In der Völkerwanderung setzten sich hier die Westgoten fest, ihr Reich erlag aber 711 n. Chr. den Arabern, welche von Nordafrika her eindrangen. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde von den nördlichen Provinzen aus, welche christlich geblieben waren, allmählich das Land zurückerobert, bis 1492 das letzte Königreich der Mauren, Granada, zerstört wurde. So entstanden auf der Halbinsel die beiden Königreiche Spanien und Portugal deren romanische Bevölkerung fast durchweg katholisch ist.
A. Königreich Portugal.
(89000 qkm mit 5 ‘/2 Mill. Einwohnern.)
Portugal umfaßt den Küstenstrich um den unteren Lauf des Duero (portugiesisch Douro) und des Tajo (Tejo) vom Minho bis Guadiana; im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert ein zur See mächtiger und in der Geschichte der Entdeckungen berühmt gewordener Staat, ist er jetzt sehr in Verfall geraten.
Die Hauptstadt Lissabon (Lisboa) (360000 Einw.) liegt am rechten Ufer des Tejo nicht weit vor seiner Mündung amphitheatralisch aufgebaut, sie ist zugleich die erste Handels-
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§ 47.
Maronen, Feigen und ein feuriger Wein, Agaven und Opuntien (indische Feige) fehlen nicht; ähnlich ist das Klima an der Riviera, wo noch die Zwergpalme wild wächst, und sehr warm auch in der Oberitalischen Tiefebene, die in reicher Fülle Weizen, Mais, Reis, Wein und Oliven hervorbringt. In den gebirgigen Landschaften des Nordens und der Mitte der Halbinsel ist dagegen das Klima rauher und zeigt schroffe Gegensätze.
Oberitalien wurde zur Zeit der Römerherrschaft von keltischen Stämmen bevölkert und ist mehr oder minder romani-siert worden; im sechsten Jahrhundert n. Chr. brachen die deutschen Langobarden ein und beherrschten das Land, bis es 774 an die fränkische Monarchie kam.
Mittel- und Unteritalien war im Altertum von den Italikern, denen sich besonders im Süden viele Griechen beigemengt hatten, bewohnt und bildete den Kern des Römischen Weltreiches; nach dem Ende des Weströmischen Reiches fiel ganz Italien an die Ostgoten, wurde aber bis 555 n. Chr. von den Feldherren Belisar und Narses des Kaisers Justinian zurückerobert und damit Provinz des Oströmischen Reiches. 951 kam Italien an den deutschen König Otto I., doch blieb das Land nicht dauernd in den Händen der Deutschen, fiel vielmehr einer völligen staatlichen Zersplitterung anheim, aus welcher nur einzelne Republiken, wie Genua und Venedig, durch großartige Handelsunternehmungen sich zu größerer Bedeutung emporhoben.
Erst im vorigen Jahrhundert ist unter Führung des jpiemon-tesischen Fürstenhauses Italien politisch wieder geeinigt, 1861 wurde Viktor Emanuel König von Italien und 1871 Rom die Hauptstadt des neuen Königreiches. König ist gegenwärtig Viktor Emanuel Iii.
Die romanischen Bewohner der Halbinsel bekennen sich mit wenigen Ausnahmen zur katholischen Kirche.
Königreich Italien.
(287 000 qkm mit 32 Mill. Einw.)
Wir unterscheiden folgende historische Landesteile:
1. Mittelitalien.
1) Latium (Provinz Rom). Rom (465000 Einw.), Hauptstadt des Königreiches Italien, liegt zum größeren Teil auf dem linken, zum kleineren auf dem rechten Tiberufer; auf diesem stehen die Peterskirche, der Vatikan und die Engelsburg, während der Quirinal, die Residenz des Königs, auf dem linken Ufer liegt. Zahlreiche Reste des klassisehen Altertums, aus-
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Extrahierte Ortsnamen: Oberitalischen_Tiefebene Oberitalien Unteritalien Weströmischen Italien Italien Genua Venedig Italien Italien Italien Mittelitalien Latium Rom Rom Italien Engelsburg
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Schimpanse und der bösartige Gorilla; auf den Ebenen tummeln sich Scharen der verschiedensten Antilopenarten, dazu Streifenpferde und langhalsige Giraffen; in den Strömen und Seen haust das Krokodil und das ungeschlachte Flußpferd.
An der Grenze der Tropenzone breiten sich um beide Avendekreise im Gebiet der Passate Wüsten aus, die sich quer über den Kontinent erstrecken, im Süden die Kalahari, im Norden die große Sahara; hier fehlt der Regen fast ganz, mit versengender Glut strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, aber dem heißen Tage folgt bei ungehemmter Ausstrahlung eine empfindlich kühle Nacht. Nur wo Grundwasser so hoch steht, daß die Wurzeln der Gewächse es erreichen, ist Vegetation möglich; solche Oasen der Wüste sind die Heimat der Dattelpalme und der Lieblingsaufenthalt des schnellfüßigen Straußes.
Die Küstenlandschaften im Norden und Süden erhalten Winterregen und werden durch ihn befruchtet, indes zeigt ihre Vegetation schon einen wesentlich anderen Charakter als die des rein tropischen Zentralah'ika. [Vergl. Diercke, Regen- und Temperaturkarte.]
Als gefährlichstes Raubtier herrscht durch den ganzen Kontinent der Löwe, außer ihm kommen überall Panther und Leoparden vor, dazu Scharen von Schakalen und Wüstenfüchsen, zahllose Affen, namentlich Paviane, und viele giftige Schlangen; im N. ist die gestreifte, im S. und 0. die gefleckte Hyäne heimisch.
Hauptgetreide und Hauptnahrungsmittel ist in ganz Afrika die Durrah (Mohrenhirse); wertvolle Ausfuhrprodukte sind Kaffee, Baumwolle, Datteln, Palmkerne, Gummi und in neuerer Zeit auch Tabak, aus dem Tierreich vornehmlich Elfenbein und Straußfedern, aus dem Mineralreich Goldstaub und Diamanten.
§ 64. Afrika ist nicht nur der abgeschlossenste und heißeste, es ist auch der am wenigsten gegliederte Kontinent. Im Norden greift das Mittelmeer in der Großen und Kleinen Syrte in das Land ein; im Westen dehnt sich der Atlantische Ozean aus mit der Azorengruppe, Madeira, den Kanarischen und Kapverdischen Inseln, Ascension und St. Helena, er bildet den Golf von Guinea mit den Inseln St. Thomas und Fernando Po; im Osten flutet der Indische Ozean mit dem Roten Meer; ihm gehört die große Insel Madagaskar an, welche durch den Kanal von Mozambique vom Festlande getrennt ist, ferner das dicht an der Küste gelegene Sansibar, östlich von Madagaskar die Maskarenen (Mauritius und La Reunion); die Amiranten, Seychellen und Kap Guardafui gegenüber Sökotra.
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Extrahierte Personennamen: Diercke Helena Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Kalahari Afrika Afrika Atlantische_Ozean Guinea Indische_Ozean Madagaskar Mozambique Sansibar Madagaskar
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Louisville im Staate Kentucky am Ohio, St. Louis (575000 Einw.) in Missouri am Zusammenfluß von Missouri und Mississippi.
d. Die Plantagenstaaten
im Südosten und Süden, mit Plantagenwirtschaft: Baumwolle, Tabak, Reis, Zuckerrohr, Mais.
Charleston in Südkarolina, der Hauptmarkt für Baumwolle; New-Orleans (260000 Einw.) im Staate Louisiana im Mündungsdelta des Mississippi, Haupthandelsplatz am Golfe von Mexiko.
e. Die nordwestlichen Staaten,
vorwiegend mit Ackerbau und Viehzucht.
Chicago (17 00000 Einw.) an der Südspitze des Michigansees in Illinois, der erste Getreide-, Vieh- und Holzmarkt Amerikas; Milwaukee (290 000 Einw.), gleichfalls am Michigansee, in Wisconsin.
f. Die pacifischen Staaten
im äußersten Westen am Großen Ozean, mit Handel, Ackerbau und Bergbau.
San Francisco (350000 Einw.) an der Bai gleichen Namens in Kalifornien, der beste Hafen und bedeutendste Handelsplatz an der ganzen Westküste Amerikas, Endpunkt der ersten Pacific-bahn (1869) von New York aus über Chicago quer durch den Kontinent, während die Nord-Pacificbahn vom Oberen See nach der Mündung des Kolumbia führt.
Unter den Territorien sind bemerkenswert Utah am Großen Salzsee, größtenteils ödes Heideland, das von graugrünen Salzpflanzen bedeckt ist, der Wohnsitz der Mormonensekte, und das früher russische Alaska, ein weites, zum Teil waldreiches und gebirgiges Gebiet, welches von den übrigen Staaten getrennt an der Beringstraße liegt; hierzu gehört die Inselreihe der Aleuten.
Iv. Die Republik Mexiko.
(2 Mill. qkm mit 12 Mill. Einw.)
Mexiko, das alte Reich der Azteken, von F. Cortez 1519 § 77. bis 1521 erobert und spanischer Besitz bis zum Jahre 1823, in welchem es sich für unabhängig erklärte, umfaßt ein regenarmes, kühles Hochland, dessen Flora durch die vorherrschenden Kakteen und dickblätterigen Agaven ihr eigentümliches Gepräge erhält. Seine durch ein herrliches und gesundes Tropenklima ausgezeichneten Terrassen fallen zu den sehr heißen, ungesunden
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Extrahierte Personennamen: Louis_( Francisco F._Cortez
Extrahierte Ortsnamen: Louisville Kentucky Ohio Missouri Missouri Mississippi Charleston Südkarolina Louisiana Mexiko Chicago Illinois Amerikas Michigansee Wisconsin Großen_Ozean Kalifornien Amerikas Chicago Kolumbia Alaska Mexiko Mexiko
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Ii. Osteuropa.
Rußland.
(5400000 qkm mit 105 Mill. Einw.)
§ 35. Die große osteuropäische oder Sarmatische Tiefebene umfaßt das Russische Reich; es stößt im Westen an Rumänien, Österreich, Deutschland, die Gewässer der Ostsee, Schweden und Norwegen, im Osten bildet gegen Asien das Uralgebirge die Grenze. Dieses zieht sich von der Jugorstraße an der Waigatschinsel, die dem Nördlichen Eismeer angehört, mit im allgemeinen südlicher Richtung in einer Längenausdehnung von 2200 km hin, erhebt sich in einzelnen Gipfeln bis zu 1600 m und verläuft allmählich in die Steppe, welche sich nordöstlich vom Kaspischen Meer ausbreitet; man unterscheidet darin den wüsten nördlichen, den erzreichen mittleren und den waldigen südlichen Teil. Der Kaukasus, die natürliche Grenze im Süden, ist ein steiles Hochgebirge von 1100 km Länge zwischen dem Kaspischen und Schwarzen Meere, seine höchsten Gipfel sind der Kasbek (5000 m) und der Elbrus (5700 m).
Im Süden des Landes, das nach allen Richtungen hin von einem gut entwickelten Kanalnetz durchzogen wird, breiten sich um den Unterlauf der großen Ströme (§ 26) weite Steppengebiete aus, welche, soweit sie nicht salzhaltigen Boden haben wie am Kaspischen Meere, die Viehzucht begünstigen und auch stellenweise Ackerbau ermöglichen, da der Sommer nicht ganz regenlos ist. Bevorzugt durch das Klima ist die Halbinsel Krim, an deren Südrand guter Wein und Südfrüchte gedeihen. Die Ströme sind fischreich, aus dein Rogen der Störarten (Stör, Hausen, Sterlett) wird als bedeutender Handelsartikel der Kaviar bereitet. Im breiten mittleren Gürtel vom 50. bis 57. Grad geben Getreide, Flachs und Hanf, wenn nicht die Sommerregen ausbleiben, außerordentliche Ernten; Laubwald, hauptsächlich aus Eichen, Linden und Birken bestehend, ist noch in großen Beständen vorhanden, so daß Holz und bei hier stark betriebener Bienenzucht auch Honig und Wachs wichtige Ausfuhrartikel sind. Nördlich von dieser Zone liegen ungeheure Waldgebiete vornehmlich von Nadelhölzern, mit großem Reichtum an Pelztieren; sie gehen allmählich in die öden Landschaften am Weißen Meer und Nördlichen Eismeer über, in denen sich den größeren Teil des Jahres hindurch gefrorene, mit weißgrauen und braunroten Flechten bedeckte morastige Ebenen (Tundren) endlos und einförmig hinziehen. [Vergl. Diercke, Karte der Bodenbenutzung.]
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Extrahierte Personennamen: Diercke
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Die Erdzonen.
Über dem Erdgürtel zu beiden Seiten des Äquators steht § 7. die Sonne um Mittag immer sehr hoch, bisweilen scheitelrecht am Himmelsgewölbe; ihre Strahlen sind daher sehr heiß und erwärmen Land und Wasser sehr stark. Dieser Gürtel, den man bis zur Mitte zwischen dem 23. und 24. Grad nördlicher und südlicher Breite, dem sogenannten Wendekreis des Krebses und des Steinbocks, rechnet, heißt deshalb die heiße oder Tropenzone. Hier gibt es nur einen Unterschied zwischen Regen- und trockener Zeit. Die Regenzeit, während welcher es täglich mehrere Stunden lang unter den heftigsten Blitzen und Donnerschlägen in Strömen regnet, begleitet den höchsten Stand der Sonne; daher tritt sie in den meisten Tropengegenden in zwei verschiedenen Zeiten auf, die durch eine kürzere oder längere Trockenzeit unterbrochen werden. Pflanzen- und Tierwelt zeigen hier ihre reichste und großartigste Entwickelung. Vor allem wird die Landschaft durch die Palmen mit ihren schlanken, unverzweigten Stämmen und mächtigen Blattkronen und durch die breitblätterigen Bananen mit ihren Fruchttrauben gekennzeichnet; von Baum zu Baum ziehen sich zahlreiche, buntblühende Schlinggewächse, und auf den Stämmen selbst siedeln sich Orchideen an, die sich durch die seltsame Form ihrer Blüten und deren herrlichen Duft auszeichnen. An den Flüssen ziehen sich fast undurchdringliche Dickichte von Bambusrohr hin, und auf den Ebenen, wenn sie reichlich bewässert sind, schießen die Gräser mannshoch empor. Das Zuckerrohr und der Kakaobaum, der Reis, der Zimmetbaum und die kostbarsten Gewürze, die Dattelpalme, der Kaffeebaum, der Teestrauch und die Tabakspflanze haben hier ihre Heimat.
In den Wäldern leben Scharen von Affen, darunter die menschenähnlichen Arten, der Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan, die sich hauptsächlich von den köstlichen Früchten nähren, die hier wild wachsen; in der warmen Nachtluft flattern große Schwärme von Fledermausarten; auf den Ebenen tummeln sich Herden verschiedenartiger Antilopen und gestreifter Pferde, dazu kleinere Trupps der langhalsigen Giraffen, in feuchten Niederungen hausen dickhäutige Nashörner und in Waldgebieten die gewaltigen Elefanten. Die Tropenzone beherbergt aber auch die stärksten und mordlustigsten Raubtiere, den Löwen, Tiger, Panther und Jaguar, auch viele giftige Schlangen und in Flüssen und Seen das ungeschlachte Flußpferd und das gefährliche Krokodil.
Zu beiden Seiten der heißen Zone erstrecken sich die nördliche und die südliche gemäßigte Zone bis zum bezüglichen
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Pensum für Quinta.
Deutschland.
Deutschland in physischer Beziehung.
10. Deutschi and liegt in der Mitte Europas und erstreckt sich von den Abhängen des Alpengebirges nördlich bis an die Küsten der Nord- und Ostsee, Teilen des Atlantischen Ozeans, die westlich und östlich der vorspringenden jütischen Halbinsel liegen; es dehnt sich über mehr als sieben Grade, vom 48. bis über den 55. Parallelkreis aus.
Unsere Heimat ist ein schönes, gesegnetes Land mit einem gemäßigten Klima. Den größeren Teil des Jahres hindurch wehen westliche Winde, welche vom Atlantischen Ozean her feuchte Luft und Wolken, die reichlichen Regen bringen, über das Land führen; diese werden bisweilen von Ostwinden abgelöst, trockenen Winden, die bei heiterem Himmel im Sommer schwüle Hitze, im Winter scharfe Kälte verursachen.
Der Boden ist wechselnd und von sehr verschiedener Güte. Einzelne Landstriche, Moore oder sandige Heiden, sind bis jetzt wenig angebaut; im Geestlande, auf den flachen Landrücken der Ebene, und auf den Hochflächen der gebirgigen Gegenden ist er ein Gemenge von Sand und Lehm und trägt nur mäßig Frucht; wo aber reiner Lehm zutage tritt, oder wo, wie in den Marschen, aus Anschwemmungen der Flüsse sich Neuland gebildet hat, zeigt er außerordentliche Fruchtbarkeit.
Durchweg ist das Land in guter Kultur. Angebaut werden auf dem Ackerfeld Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, im südlichen Teil auch Mais, ferner Kartoffeln, Rüben, Flachs, Raps und als Futtergewächse Klee und Luzerne; in den Gärten werden außer mannigfachen Gemüsearten edle Obstsorten gezogen, die bis in die nördlichen Provinzen hinein vortrefflich
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Extrahierte Personennamen: Deutschi
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Europas Ostsee
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sich zur römisch-katholischen Kirche vorzugsweise die romanischen, zur protestantischen die germanischen und zur griechisch-orthodoxen die Mehrzahl der slawischen Stämme. [Vergl. Diercke, Religionskarte.]
Fast in ganz Europa erlaubt ein gemäßigtes Klima, das aber, je weiter man nach Osten kommt, um so größere Gegensätze zwischen Sommerhitze und Winterkälte zeigt, den Ackerbau, der die Grundlage seiner Kultur bildet. Im Süden gewinnt man Reis und Mais, hier kultiviert man den Olbaum, den Feigenbaum und die verschiedenen Arten der Orangen, die Kastanienbäume liefern die süßen Maronen und die Rebe einen feurigen Wein; in der Mitte des Erdteils bis weit nach Norden hinauf gedeihen Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln, Gemüsepflanzen aller Art und in vielen Landschaften vortreffliches Obst und ein milder, edler Wein.
Mit dem Ackerbau ist die Viehzucht eng verknüpft, die durchweg auf einer sehr hohen Stufe steht; und in Bezug auf Industrie und Handel, Wissenschaft und Kunst nimmt unser Erdteil die erste Stelle ein.
Die landschaftlichen Bilder, welche sich uns darbieten, wechseln, wie sich das bei der bedeutenden Ausdehnung Europas von Süd nach Nord erwarten läßt. Während in den südlichen Gebieten, die im allgemeinen einen regenarmen heißen Sommer und einen regenreichen Herbst und milden Winter haben, immergrüne Baumbestände den landschaftlichen Charakter bestimmen, folgen weiter nordwärts ausgedehnte Wälder mit periodisch fallendem Laub, zwischen denen sich breite Ackerfluren und saftige Wiesenflächen ausdehnen; ihnen schließen sich weiter reiche Nadelholzwaldungen an; im höchsten Norden verschwinden auch diese und machen der Tundra Platz, einer eintönigen, mit Moosen und Flechten, darunter der Renntierflechte, bedeckten Ebene, die nur im Sommer oberflächlich auftaut; im Slidosten endlich breiten sich weite baumlose Grassteppen aus. [Diercke, Karte der Vegetationsgebiete.]
Europa wird im Osten durch das Ural- und im Südosten § 24. du ich das Kaukasusgebirge von Asien geschieden, sonst wird es rings vom Meere umgrenzt. Im Norden liegt das Nördliche Eismeer, das im Weißen Meer zwischen den Halbinseln Kola und Kanin nach Süden zu einschneidet; zu demselben gehören hoch im Norden die Inselgruppen Spitzbergen und Franz-Josef-Land.
Im Westen wird Europa vom Atlantischen Ozean bespült* leile desselben sind die Nord- und die Ostsee, welche durch die Halbinsel Jütland voneinander geschieden und durch das Skager-Rak, Kattegat und den Sund miteinander verbunden sind. Von der Ostsee zweigen sich weiter drei große Buchten
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Extrahierte Personennamen: Diercke
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Nord Europa Ural- Asien Spitzbergen Europa Atlantischen_Ozean Ostsee